Wie sich in einer Kohortenstudie aus 106 US-amerikanischen Krankenhäusern zwischen 09/2018 und 01/2019 herausgestellt hat, ist es primär wichtig zu prüfen, ob wirklich eine Penicillinallergie zum Zeitpunkt der Erkrankung vorliegt. Meist liegt die Allergie bereits länger zurück und kann bereits wieder verschwunden sein.

Nach alternativer Testung mit 1) ß-Lactam-Antibiotikaalternativen, wie Makroliden, Sulfonamiden, Tetrazyklinen, Clindamycin und Linezolid, 2) Schmalspektrum ß-Lactam-Antibiotika, wie Cephalosporine der 1./2. Generation und Penicilline, und 3) anderen ß-Lactamen wie Aztreonam, Monobactam, Carbapenem und Cephalosporinen der 3./4. Generation, stellte sich Folgendes heraus: Die meissten Patienten mit Penicillinallergie wurden mit ß-Lactam-alternativen Antibiotika, insbesonderen Clindamycine und Aztreonam behandelt. Bei Infektionen des Urogenitaltracktes vor einer Operation mit Nicht-ß-Laktam Antibiotika. Wie vermutet ist die alternative Behandlung zu Penicillin teilweise nicht so effektiv und besonders Clindamycin führte zu einem erhöhten Risiko einer Clostidium difficile Infektion. Es bleibt wichtig in der Anamnese die Penicillinallergie zu prüfen und mit dem Patienten über die Symptome der vermeitlichen Allergie zu sprechen.